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Konkrete Schritte

Nach einem ausführlichen Erstgespräch beginnt die diagnostische Abklärung. In dieser Phase werden die Ursachen für die Unfruchtbarkeit festgestellt. Mit einer präzisen Diagnose tritt das Paar in die Phase der Therapie, der tatsächlichen Behandlung ein. Parallel zu allen Schritten ist eine psychologische Unterstützung höchst sinnvoll, da einerseits die Diagnose eine – sagen wir es offen – recht aufwändige Prozedur ist, auf der anderen Seite die Behandlung selbst auch anstrengend und belastend sein kann.

Diagnostischer Zyklus: Darunter fallen Blutanalyse, Hormonbestimmung, Untersuchung der Spermienqualität, ein Infectscreening, etc.
Die Grundvoraussetzung für eine Kinderwunschbehandlung ist die genaue Analyse des Monatszyklus der Frau: wie sind die hormonellen Voraussetzungen, findet der Eisprung statt und wenn ja, wann?

In einem gemeinsamen Gespräch erläutert der Arzt die Diagnose und kann neben den Behandlungsoptionen auch eine relative Wahrscheinlichkeit der zu erwartenden Erfolgsaussichten geben. Das Paar wird über eventuelle Risiken informiert und vereinbart einen Behandlungsplan. Zudem leitet der Arzt die finanzielle Abklärung ein (z. B. die mögliche Unterstützung durch den IVF Fonds).
Wenn mehrere Behandlungsversuche notwendig sein sollten, weil es nicht sofort funktioniert, empfehlen Mediziner zwei Versuche binnen eines Jahres zu unternehmen.

Hormonelle Vorbehandlung zur Eigewinnung

Die Behandlung beginnt meist mit einer individuell dosierten Hormontherapie für die Frau. Dabei wird die Produktion möglichst vieler befruchtungsfähiger Eizellen stimuliert.
Ziel der Stimulation ist es, mehrere Eibläschen in den Eierstöcken heranwachsen zu lassen. Die Medikamente müssen gespritzt werden, viele Frauen erledigen das selbst oder lassen es sich vom Partner verabreichen.

Auslösung des Eisprungs:

Zeigen die Blut- und Ultraschalluntersuchungen, dass der Zeitpunkt der optimalen Eizellreife erreicht ist (bei einem Follikeldurchmesser von 18-20 mm), wird der Eisprung medikamentös ausgelöst.

Eizellgewinnung (Punktion):

Etwa 36 Stunden nach der Gabe von humanen Choriongonodotropin werden die Eizellen aus den reifen Eibläschen unter Ultraschallsicht entnommen. Dieser Eingriff wird von vielen Frauen als schmerzhaft empfunden. Viele Kliniken bieten daher die Möglichkeit einer Narkose oder die Verabreichung eines Schlafmittels an.

Samengewinnung:

Etwa zeitgleich zur Eizellgewinnung wird der Partner gebeten, eine Samenprobe abzugeben. Wenn im Samenerguss kein Spermium vorhanden ist, bieten viele Kliniken die TESE bzw. MESA- Methode an: dabei werden befruchtungsfähige Spermien durch Hoden- oder Nebenhodenpunktion gewonnen.

Befruchtung:

Nun folgt die Laborphase: Die Vereinigung von Ei- und Samenzelle wird entweder in der Glasschale (In-Vitro-Fertilisation) oder durch Mikroinjektion (ICSI) herbeigeführt. Danach wird unter dem Mikroskop geprüft, ob es zu einer Befruchtung gekommen ist. Sicherheit besteht einen Tag danach. Aus den befruchteten Eizellen entwickeln sich Embryonen, die bis zu 5 Tagen im Kulturmedium heranwachsen.

Transfer:

Die Embryonen können 2 bis 5 Tage später völlig schmerzlos in die Gebärmutterhöhle eingesetzt werden. Die Chancen für eine Schwangerschaft sind durch diese Wartezeit deutlich erhöht. Die Anzahl der befruchteten Eizellen und deren weitere Entwicklung bestimmen den Zeitpunkt des Transfers.

Einnistungsphase:

Nach dem Embryotransfer beginnt die Zeit des Bangens und Hoffens. Denn jetzt muss die befruchtete Eizelle überleben und sich in der Gebärmutter einnisten. Während dieser Phase erhält die Frau hormonelle Unterstützung bis etwa zur 14. Schwangerschaftswoche. Ruhe und Aufrechterhaltung des gewohnten Lebensrhythmus helfen, diese Zeit zu überwinden.

Schwangerschaftstest:

Zwei Wochen nach dem Embryotransfer erfolgt – wenn die Regelblutung ausbleibt - der Schwangerschaftstest mittels Blutabnahme. Drei Wochen danach bestätigt eine Ultraschalluntersuchung die Schwangerschaft.